Nachdem meine letzte Verkostung zu The Macallan Fine Oak 12 Jahre so großen Anklang fand, leg ich heute mit DEM KLASSIKER von The Macallan nach: The Macallan Sherry Oak 12 Jahre.
Es gibt zwar ältere Sherry Oak Abfüllungen, aber der 12er ist wohl der meistverkaufte – und einer, den man sich als Gelegenheitswhiskytrinker auch noch leisten kann. 😉
Und da sind wir auch schon wieder bei The Macallan und den Preisen… Wie auch die anderen Abfüllungen, geht der Preis für den 12 Jahre alten Sherry Oak seit einiger Zeit stetig nach oben. Mag damit zusammen hängen, dass Abfüllungen der Brennerei immer beliebter werden und jahrelange Fassreifung nicht auf Bäumen wächst (leider!)… Najo, jedenfalls ist es schwer den Sherry Oak 12 Jahre als Schnäppchen zu kriegen. Außer man lebt in Schweden, da gibt es ihn aktuell immer noch für ca. 50 – 55 Euro… hab gerade nachgesehen. Hierzulande muss man mit ca. 75+ Euro rechnen.
So aber nun zurück zur eigentlichen Abfüllung: Wie der Name schon vermuten lässt, ist das jüngste Tropfen in der Flasche mindestens 12 Jahre alt. Gereift wurde ausschließlich in Oloroso-Sherryfässern aus Jerez, die zum Aroma des Whiskys deutlich beitragen. Ich persönlich freue mich immer auf Whiskys aus Olorosofässern, weil ich mittlerweile ganz gut abschätzen kann, was ich kriege 😉.
Wie auch andere The Macallan Abfüllungen mit (jungen) Jahresangaben, sollte es auch dem 12er an den Kragen gehen, als die Brennerei den Sherry Oak 12 Jahre vom Markt nehmen wollte, um künftig verstärkt Whiskys ohne Altersangabe („NAS“) in der 1824er Serie zu verkaufen, um auch kürzer gereifte bzw. Mischungen aus jungen und alten Fässern zu verticken ohne mit dem Alter blank ziehen zu müssen.
Mittlerweile wurde angekündigt die 1824er Serie einzustampfen, um doch wieder auf die Klassiker mit 12 Jahren zu setzen – yay! Leider waren auch gute aus der 1824er Serie dabei, die es bald nicht mehr geben wird… den The Macallan Sienna fand ich ganz gut, geschmacklich ähnlich wie der The Macallan Sherry Oak 12 Jahre… Ehm ja… habe ich jetzt zu viel gesagt? Nö, nö…
Mein The Macallan Sherry Oak 12 Jahre kam zu mir in einer 700ml und in einer Trinkstärke von 40 Umdrehungen. Ich habe ihn damals für 50 Euro in Schweden ergattern können… und er ist leider so gut wie leer…
Farbe:
Ein ehrliche Bernsteinfarbe! Ungefärbt, eine schöne kräftige Farbe – macht Lust auf mehr!
Geruch:
Deutliche, süße Noten vom Ex-Olorosofass, leeeeicht säuerlich. Die Aromen vom Eichenholz streicheln sanft die Nase, vielleicht etwas Vanille? … Jetzt machen wir aber endlich Mal die Luken auf…
Geschmack:
Oh Yeah! Der Duft hat es schon angedeutet, jetzt wird Nägel mit Köpfen gemacht: Die Fassaromen fluten den Mundraum, man schmeckt die dezente süße von dunklen Waldfrüchten. Und immer das kräftige Eichenholzaroma mit etwas Würze. Yummy!
Abgang:
Mittellang. Noch die Süße von getrockneten Früchten. Bisschen würzig am Gaumen, kommt dann weiter nach vorne in den Mundraum. Für mich ein typischer The Macallan Abgang. 😊
Gesamteindruck
Was soll ich groß sagen? Echt gelungen. Ist wohl nicht umsonst DER Klassiker von The Macallan. Hier schmeckt man deutlich, dass Aroma vom (Oloroso-)Sherryfass und immer mit dabei, der (wie ich finde) typische, holzige Geschmack von The Macallan im Hintergrund. Kann definitiv was, der Tropfen!
Kaufempfehlung?
Ja freilich, aber: Money, Money! Der The Macallan Sherry Oak 12 Jahre ist schon echt gut, aber preislich kennt der seit Jahren nur den Weg nach oben. Schade, eigentlich, sonst hätte ich immer ein paar auf Lager. 😉 Falls ihr doch zugreift, bekommt ihr einen ordentlichen Scotch Whisky, geschmacklich rund, ungefärbt und einen echten Klassiker. Und wenn Whiskyneulinge eure Hausbar sehen, könnt ihr sagen „Boah, schaut mal. Den The Macallan hat auch Daniel Craig als James Bond getrunken!“ – „Woah, krass! Den 12er?!“ – „Nein, aber für mehr hat’s bei mir nicht gereicht…“