Der Traum eines jeden, amerikanischen Teenagers: Sweet Sixteen – der eigene 16. Geburtstag! Träume in Rosa, pinker Punsch und schwarze Löcher in den Geldbeuteln der Eltern.
Ja, OK… die Assoziation zwischen Teenagern und Whisky ist etwas unglücklich.
Aber auch Whiskytrinker freuen sich, wenn der goldene Gerstenmalzbrand im Glas älter als 12 Jahre ist … darum stelle ich euch hier mal den Aberfeldy 16 Jahre Single Malt vor!
Die Aberfeldy Destillerie wurde 1896 im gleichnamigen Ort gegründet und gehört seit 1998 dem Spirituosenkonzern Bacardi. Außerdem liegt sie in der (geografisch) größten Whiskyregion, den Highlands. Neben den Aberfeldy Single Malts, hat sie auch noch Blended Whiskys im Sortiment, die sie unter dem Label Dewar (nach den Brennereigründern) verkaufen. Aber Blended Malts interessieren mich (noch) nicht…
Tjo… Irgendwie habe ich leider nicht so die Geschichte zu der Brennerei. Zumindest keinen persönlichen Bezug dazu. Schade eigentlich 🙂 Aber es wird ja sicher nicht der letzte Beitrag gewesen sein!
Der Aberfeldy 16 gehört zur Standardrepertoire der Brennerei, neben einem 12-jährigen und einem 21-jährigen. Letzteren hätte ich mir fast schon geholt… des Öfteren. Aber irgendwie habe ich immer bei anderen zugegriffen. Aber irgendwann gehört der 21er auch noch mir!
Den 16er habe ich mir damals spontan in einem Großhandelsmarkt geholt. Das war in meiner Ich-kaufe-einfach-mal-verschiedenes-zum-probieren-und-schau-später-nach-Phase. Im nach hinein habe ich den Kauf aber nicht bereut. Auch bei mir im Büro kam der ganz gut bei den Kollegen an und wurde von allen gut aufgenommen – und da gehen die Geschmäcker wirklich auseinander. So gut, dass gleich mal eine Flasche für das Büro angeschafft worden ist 😉
So… nach ein paar Standardinfos:
Der 16-jährige kommt in einer 700ml Flasche und wird mit 40% vol. abgefüllt. Außerdem reiht er sich in eine große Gruppe von Scotch Single Malts ein, die eines gemeinsam haben: Färbung mit Zuckerkulör. Im Moment ist er so für ca. 55 Euro zu haben, ich hatte damals mit 45 Euro Glück. Für den Preis klingt ein 16 Jahre alter Scotch eigentlich ganz gut, oder nicht? Gelagert wurde er in Bourbon- und Sherryfässern. Mal sehen ob er das Geld wert ist…
Farbe:
Hach ja… die Farbe… Zuckerkulör. Würde die Farbe des Saftes aber golden bezeichnen.
Geruch:
Vielleicht liegts heute an meiner Nase, aber der erste Geruch erinnert an den The Glenlivet 18. Etwas Trauben und Beeren, süßlich, dahinter kommt dann aber eine kräftigere Eichennote, vieeeelleicht noch etwas Toffee beziehungsweise Karamell. Ich sollte erwähnen, dass er nicht rauchig ist. Insgesamt ein schöner, runder Geruch. Nicht zu aufdringlich, nicht langweilig. Kaum Alkohol. Macht auf jeden Fall Lust auf mehr!
Geschmack:
Und schon ist er im Mund. Das erste die Süße, die durch den Mundraum schwappt, dann legt sich die Eiche auf die Zunge. Blumige, leichte Vanillearomen, entfernt vielleicht etwas dunkle Schokolade, der Alkohol ist da, aber nicht streng.
Abgang:
Mittelanger Abgang, die trockenen, holzigen Aromen bleiben noch etwas auf der Zunge, eher sie von dannen ziehen und eine schöne Süße hinterlassen. Jetzt kommt der Alkohol allerdings etwas hervor, aber noch weiter von Unerträglichkeit entfernt!
Gesamteindruck:
Solider Single Malt! Er gehört auf jeden Fall nicht zu meinen Lieblingswhiskys, ist für meinen Geschmack eher Mittelmaß. Das heißt aber nicht dass er schlecht ist. An sich ist er rund, keine echten Ecken und Kanten, die Aromen passen zusammen und keiner wird sagen: „Puh, der ist aber mies…“. Ich würde den Whisky in einer Runde geben, die noch nicht viele Whiskys kennen und mal andere Malts als die rauchigen Islay Scotches kosten wollen. Ich finde ihn auch durchaus geeignet für einen Dram nebenher, ohne dass man ihn jedes Mal neu entdecken müsste. Solider Standard, der vielen schmeckt, von dem man aber nicht erwartet dass er einen aus den Socken hat.
Kaufempfehlung?
Sollte man ihn sich
kaufen? – Man muss nicht, aber man kann. Würde ich einen super Scotch verpassen? – Nein. Ist es verkehrt ihn sich zu kaufen? – Keineswegs!
Also doch kaufen? – Ja. Also was jetzt? – Kauft ihn euch, wenn
ihr einen soliden Highlander wollt, den man wunderbar in der Runde unter
Freunden oder am Abend genießen kann, ohne zu erwarten, dass man ihn jedes Mal neu
entdeckt. Man machts nichts verkehrt.
Er schmeckt gut, riecht gut, die schwarz-goldene Verpackung ist auch schön und
ist für 16 Jahre sein Geld wert!
Sollte ich mir dann vielleicht den Aberfeldy
21 Jahre kaufen? – Hä, was laberschd
du?