Hossa! Jetzt ist Aberlour-Hour!
Heute stelle ich euch einen relativ besonderen Whisky vor: Der Aberlour 18 Jahre!
Zu Beginn muss ich sagen, dass ich ein kleiner Fan von Aberlour bin. Ich weiß nicht genau warum aber die Single Malts schmecken mir halt einfach besonders 🙂
Die Aberlour Distillerie wurde 1826 gegründet, ist dann abgebrannt und wurde nur etwas versetzt 1879 wiederaufgebaut. Sie liegt in der Region Speyside, da wo es kaum Malts aus getorftem Malz gibt. Auch Aberlour hat sehr oft Eigentümerwechsel mitgemacht, 1974 ist sie zu Pernod Ricard gekommen – also doch schon ein gutes Weilchen.
Generell schön an den Abfüllungen finde ich die dicken, breiten Geschenkverpackungen und die dickbauchigen Flaschen. Macht schon was her – frisst leider auch viel Platz im Regal…
Aberlour bietet hierzulande eine Handvoll Standardabfüllungen, wie z.B. den Aberlour 12 Jahre Double Cask, 16 Jahre Double Cask und eben der Aberlour 18 Jahre, wobei sich die Brennerei leider dazu entschlossen hat, den 18er nur noch in 500ml Flaschen zu verkaufen – für fast den gleichen Preis. Hier gab es also leider eine deutliche Preissteigerung… Außerdem ist Aberlour auch für die Serie a’bunadh bekannt. Unregelmäßig, aber nicht selten, vermählt die Brennerei den in Oloroso-Fässern gereiften, leckeren Gerstenbrand und verkauft diese Batches als Aberlour a’bunadh, wobei die Batchnummer immer angegeben wird. Aktuell gibt es, so glaube ich, Batch 61. Kein Batch schmeckt wie der davor, es gibt geschmacklich immer Unterschiede. Oh, achso… er wird mit rund 60% vol. abgefüllt und enthält KEIN Farbstoff…
… und jetzt sind wir schon beim Thema Farbstoff: Der ist leider auch im Aberlour 18 Jahre drin. Und er wird mit 43% vol. abgefüllt.
Meine Flasche hat noch 700ml Größe und ich konnte sie damals noch für 66,40 Euro ergattern. Ein super Schnäppchen wenn man heute für 500ml schon ca. 75 Euro auf den Tisch legen muss…
Auf geht’s, hab Durst…
Farbe:
Leider wieder mit Farbstoff… Bei einem 18 Jahre alten Scotch? Maaaan…. naja jedenfalls ist recht dunkel gefärbt, kupferfarben.
Nase:
Mhh! Sofort wird einem die Süße in die Nase geblasen. Aber nicht so eine leichte Süße, sondern kräftig. Dann die deutliche Eichenholznote.
Geschmack:
Süße und trockene Holzaromen schwappen in den Mund. Die Eichennote umschmeichelt die Zunge, während sich die Fruchtnoten weiter im Mund verteilen. Irgendwann dann noch ein Geschmack dunkler Schokolade, aber nicht so krass. Er ist zum Glück nicht ganz so derb süß wie er riecht, aber schon ganz gut. Und auch wenn er nicht dickflüssig ist, fühlt er sich ein bisschen so an. Yummy!
Abgang:
Mittellang+. Die trockene Note verbleibt lang im Mund, während die Hauptaromen schon in der Speiseröhre verschwunden sind. Sehr angenehm.
Gesamteindruck:
Wie ich finde, ein toller Single Malt, den ich leider viel zu selten aus dem Regal hole. Ich finde ihn lecker. Wenn ich dann aber wieder an die aktuellen Preise denke… Joa, hm. Für Torfnasen ist dieser Malt aber sicher nichts – der Kontrast wäre zu hart 😉 Oder vielleicht gerade deswegen, es gibt ja noch andere Brennereien, die nicht auf Islay sind 😛
Kaufempfehlung?
Absolut! OK, ich bin aber auch ein Aberlour Fanboy, ich mag die Abfüllungen einfach… Aber ernsthaft: Würde ich wiederkaufen, aber nicht um jeden Preis. Der ist leider mittlerweile relativ hoch. Auch weil Aberlour letztes Jahr beschlossen hat den 18er nur noch in 500ml (!!!) Flaschen abzufüllen. Aber wenn man süße, fast likörähnliche Malts mag oder man einfach mal einen besonderen Scotch haben will, wird beim Aberlour 18 Jahre nicht enttäuscht. Prost!